Wie ich zum Yoga kam... oder Yoga zu mir?
Alles begann mit einem inneren Ruf zu reisen, der mich in wärmere Gefilde führte. Ein Sprachaufenthalt brachte mich nach Südafrika, wo ich eines Tages im Auto saß und die Augen schloss. Vor dem Aufprall spürte ich eine unerklärliche Ruhe, die mich dazu führte, zu beten: "Bitte, Gott, ich bin bereit, alles zu tun, was du mir sagst. Ich möchte einfach losgehen und die Welt sehen können." Dieser bewegende Moment veränderte alles, als sich herausstellte: Es gab einen Autounfall, und ich hatte Angst, dass ich möglicherweise nicht mehr laufen und sehen könnte. Deshalb betete ich zu Gott, er solle meine Augen schonen und mich weiterhin laufen lassen. Mein linkes Gesicht war mit 6 Narben, aber sonst hatte ich nichts. Ich spürte eine Präsenz, eine Hand, die mich am Nacken hielt und mir Ruhe und Entspannung schenkte. Das war eines von vielen Ereignissen, die sich herausstellten und mich langsam aber sicher veränderten, während ich meinen Weg zur Wahrheit entdeckte.
Nach meiner Rückkehr in die Schweiz saß ich in einem Café in Zürich, öffnete die Zeitung und mein Blick fiel auf ein kleines schwarz-weißes Inserat: "Wir brauchen dich in Afrika!" In diesem Moment gab es für mich nur eine klare Antwort: "Ok, ich komme!"
Es war, als ob das Universum direkt auf meinen Ruf antwortete und mir die Türen zu einem neuen Abenteuer öffnete. Ohne zu zögern folgte ich diesem Ruf nach Afrika, bereit für die unbekannten Abenteuer, die vor mir lagen.
Kenia, Nairobi
Die Entscheidung, mein Auto, meine Wohnung und all meine Besitztümer zu verkaufen, markierte den Anfang meiner Reise ins Unbekannte. Durch einige Umwege führte mich das Schicksal nach Kenia. Dort verbrachte ich Tage, die mein Herz tief berührten – ich sang mit Kindern in den Slums, teilte Mahlzeiten mit ihren Familien und arbeitete als Allrounderin in einem Waisenhaus.
Eines Abends, auf dem Heimweg, zog mich ein Stand mit kunstvollen Armbändern an. Die Frau hinter der Theke schaute mich an und sagte: "Du brauchst Yoga!" Damals wusste ich nicht viel über Yoga, und als ich mich erkundigen wollte, unterbrach sie mich und sagte: "Komm heute Abend hierher zurück, und wir machen Yoga." Etwas in mir sagte, dass es richtig war, also sagte ich zu.
In dieser Yogastunde überkam mich immer wieder der Gedanke: "Was mache ich hier eigentlich?" Doch nach dem Verlassen des Raumes erlebte ich etwas Unerklärliches.
Das Licht
Ich hatte keine Ahnung, wo ich mich befand. Berührte ich den Boden? Schwebte ich in der Luft? Die Farben um mich herum erschienen so lebendig und anders. Das Grün der Wiesen und Pflanzen, das Blau des Himmels – alles wirkte intensiver, schöner, einfach anders als ich es kannte. Ich konnte nicht weitergehen, fühlte mich seltsam, doch gleichzeitig sah ich weiter. Die Menschen eilten an mir vorbei, und als ich sie ansah, schien ich durch ihre Augen hindurch in eine Tiefe und Unendlichkeit zu blicken. Es war perfekt, rein, ein warmes, liebevolles Licht. Ein unglaublich schönes Gefühl überkam mich, begleitet von Lachen, Weinen, Angst und Schock.Ich fragte mich: "Was ist das? Was passiert mit mir?" Doch ich wusste, es kam vom Yoga. Aber ich wusste es waren nicht die Übungen, denn diese waren zu einfach und nichts besonderes. Es war etwas anderes, tieferes, und ich wollte herausfinden, was es war.
Meine Reise nach Indien / Damini Dalal
Die Reise nach Indien war nicht geplant. Aber wie es der ‘Zufall’ will, bin ich nach Indien gereist. Mir wurde gesagt, in zwei Wochen wird dir deine Yogalehrerin kontaktieren. Ab dem Tag, als ich sie persönlich traf, kam sie an fünf Vormittagen pro Woche für das gemeinsame Yoga zu mir nach Hause. Ich machte nachts Party, schlief wenig und doch praktizierte ich morgens mit Damini Dalal Yoga, wieso? -weil mich nach wie vor dieselbe Frage beschäftigte: Was ist Yoga? Ich wollte eigentlich nur wissen was mir vorgefallen ist und wollte das Erlebte verstehen können.
Nach einigen Monaten lehrte mich meine Lehrerin die Yoga Sutras of Patanjali und alles andere rund um die Philosophie des Yoga. 2006 sagte sie mir dann: “Rosa, jetzt gehst du in die Yogaschule, denn du brauchst Papiere. Eines Tages kehrst du in die Schweiz zurück und unterrichtest dort Yoga.”
Ich musste lachen, denn das war alles andere als mein Plan. In der Schweiz war ich abgemeldet und wollte nicht mehr zurückgehen und weder Yoga unterrichten, das hörte sich sehr unwahrscheinlich an und doch buchte ich das Intensivprogramm an der ältesten Yogaschule Indiens.
Im Jahre 2011 kam ich wieder in die Schweiz zurück. Wollte nicht mehr in Indien leben. Die Überlegung war Bali oder Schweiz. Die Entscheidung war klar.
Die Rückkehr
Ich erinnere mich, ich suchte ein “Zuhause“ und habe es im Yogastudio Luzern gefunden. Habe die Ausbildung wiederholt und natürlich mich weitergebildet…work still in process. Ich habe meinen Weg und meine Reise zum und mit dem Yoga detailliert niedergeschrieben und hoffe, es einmal vielleicht zu veröffentlichen. In der Zwischenzeit, danke ich dir, dass du da bist und das jetzt liest.
Meine Wünsche an dich: Genieße deine Reise, dein Leben. Es bringt und zeigt dir alles, wonach du dich sehnst. Du siehst, was du sehen möchtest. Glaube und lehre dich, dir selbst zu vertrauen. Wenn du dir vertraust, dann vertraust du dem Leben und du vertraust dem Moment. Und genau in diesem Moment bist du. In diesem Moment ist das Leben.
Namasté 🙏🏽