Tiefe statt Tempo.
Ein stiller Gedanke auf dem Heimweg von einer Geburtstagsfeier. Es war lebendig, liebevoll, berührend.
Und jetzt, im Zug, während draussen die Landschaft vorbeizieht,
wird es ganz still in mir. Alles bewegt sich. Und doch – in mir ist Ruhe, weich und verbunden. Und dann taucht dieser eine Gedanke auf, wie ein sanfter Windhauch durchs Herz:
Es ist nicht das Tempo, das zählt.
Nicht, wie schnell oder wie weit wir gehen.
Sondern die Tiefe, mit der wir da sind.
Wie oft rennen wir weiter, obwohl unsere Seele längst sagt: Halt an. Wie oft funktionieren wir, wo wir eigentlich fühlen sollten.
Wie selten trauen wir uns, einfach zu sein, ohne Rolle, ohne Ziel. Es ist nicht die Frage, wie alt du bist.
Sondern: Wie tief bist du gegangen?
Wie oft hast du dich wirklich gespürt – auch wenn es unbequem war?
Wie ehrlich warst du mit dir selbst, ohne Masken, ohne Erwartungen?
Wie liebevoll konntest du bleiben, auch mitten im Wandel?
Mit den Jahren kommt manchmal Klarheit.
Wir beginnen, unsere Wahrheit zu sprechen.
Wir brauchen weniger Zustimmung von aussen.
Wir hören dem inneren Rhythmus mehr zu als dem Lärm der Welt.
Und genau darin beginnt eine neue Freiheit.
Doch selbst dann –selbst nach all den Erfahrungen – bleibt da oft noch diese eine Schwelle: Loslassen. Nicht intellektuell. Sondern wirklich.
Tief.
Still.
Ganz.
Denn wahre Tiefe braucht Mut.
Den Mut, nicht gleich zu handeln. Den Mut, Gedanken ziehen zu lassen, ohne sie festzuhalten. Den Mut, zu fühlen, was auftaucht – und es einfach da sein zu lassen.
Diese Art von Veränderung ist nicht laut.
Sie ist nicht sichtbar.
Sie ist nicht spektakulär.
Aber sie ist echt.
Und sie verändert alles.
Vielleicht kennst du diesen Moment auch:
Wenn plötzlich alles still wird. Nicht leer, sondern voller Leben. Nicht schwach, sondern zärtlich stark. Und du merkst: Jetzt bin ich da. Bei mir.
Danke, dass du da bist.
Danke, dass du liest.
Vielleicht war genau dieser Moment dein Innehalten.
Und vielleicht, nur vielleicht,
beginnt genau hier deine nächste Tiefe.
Much Love,
Rose 🌹